Willi Richter

deutscher Gewerkschaftsführer und Politiker; SPD; Vors. des Dt. Gewerkschaftsbundes (DGB) 1956-1962; setzte sich vor allem für die Einführung der 40-Stunden-Woche ein

* 1. Oktober 1894 Frankfurt/M.

† 27. November 1972 Frankfurt/M.

Wirken

Willi Richter wurde am 1. Okt. 1894 in Frankfurt/Main geboren. Er besuchte die Volksschule und erlernte den Beruf eines Feinmechanikers. Er bildete sich später auf der Akademie der Arbeit und als Gasthörer an der Universität Frankfurt weiter. Den Ersten Weltkrieg machte er bis 1918 mit. Danach war er Angestellter der Stadtverwaltung Frankfurt/Main und stand schon im Alter von 27 Jahren dem Gesamtbetriebsrat aller Kommunalbetriebe von Frankfurt vor.

Frühzeitig hatte er den Weg zur SPD und zur Gewerkschaftsbewegung gefunden. Er war ab 1926 in dieser zunächst als Sekretär im Gesamtverband der öffentlichen Betriebe in Darmstadt und dann von 1928-33 als Bezirkssekretär im Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund und als Mitglied des Stadtrates ebenfalls in Darmstadt tätig.

Als Sozialdemokrat und Gewerkschaftler wurde R. im Jahre 1933 sogleich entlassen. Unter Polizeiaufsicht gestellt und mehrmals verhaftet, mußte er sich in jenen Jahren als Handelsvertreter durchschlagen.

Nach dem Kriege nahm er in vorderer Linie am Wiederaufbau des freien Gewerkschaftsbundes Hessen teil, dessen Vorsitzender er 1946 wurde. Seit dem 30. Juni 1946 war er ferner Mitglied der Verfassungsberatenden Landesversammlung ...